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Verlag

Carl Hanser Verlag

Der Mann schläft

Longlist 2009

Der Mann schläft

Eine Frau liebt einen Mann, weil der die Frau liebt. Was kann man sich Besseres wünschen in einer Welt, in der die Liebe nur noch ein Marketinginstrument ist? Doch diese Welt kennt kein Pardon: Auf einer China-Reise kommt der Mann wieder abhanden, und man fragt sich, ob das mit rechten Dingen zugeht. Sibylle Berg erzählt eine moderne Liebesgeschichte und zeigt eine Welt, in der man höchstens zu zweit überleben kann.

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Léon und Louise

Longlist 2011

Léon und Louise

Zwei junge Leute verlieben sich, aber der Krieg bringt sie auseinander: Das ist die Geschichte von Léon und Louise. Sie beginnt mit ihrer Begegnung im Ersten Weltkrieg in Frankreich an der Atlantikküste, doch dann trennt sie ein Fliegerangriff mit Gewalt. Sie halten einander für tot, Léon heiratet, Louise geht ihren eigenen Weg - bis sie sich 1928 zufällig in der Pariser Métro wiederbegegnen. Alex Capus erzählt mit wunderbarer Leichtigkeit und großer Intensität von der Liebe in einem Jahrhundert der Kriege, von diesem Paar, das gegen alle Konventionen an seiner Liebe festhält und ein eigensinniges, manchmal unerhört komisches Doppelleben führt. Die Geschichte einer großen Liebe, gelebt gegen die ganze Welt.

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Es geht uns gut

Preisträger 2005

Es geht uns gut

Philipp Erlach hat nie darüber nachgedacht, was es heißt, dass die Toten uns überdauern. Doch als er die alte Villa seiner Großmutter in der Wiener Vorstadt erbt, holt ihn seine Familiengeschichte ein: Liebesgeschichten und Todesfälle, Unrecht, Sprachlosigkeit und Missverständnisse. Arno Geiger erzählt von jenem traurigen und komischen letzten Jahrhundert, das auch in den Leben der Enkel noch nachschwingt.

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Begründung der Jury

Arno Geiger gelingt es in „Es geht uns gut“ Vergängliches und Augenblick, Geschichtliches und Privates, Bewahren und Vergessen in eine überzeugende Balance zu bringen. Mit hoher Anschaulichkeit entwirft Geiger das Bild dreier Generationen – und es entsteht ein Familienroman wider Willen: Philipp Erlach, der Erbe der großelterlichen Villa, versucht sich dem Sog der Erinnerungen zu entziehen. Gleichsam gegen den Widerstand der Hauptfigur erzählt der Autor 21 einzelne Tage, aus Vergangenheit und Gegenwart, zwischen 1938 und 2001. In klug komponierten Schnitten erschafft er eine Reihe lebendiger Porträts, deren heimliche Mitte zwei eindrucksvolle Frauen bilden. „Es geht uns gut“ ist nach Überzeugung der Jury ein Roman, der ebenso genau wie leicht vom Gewicht des Lebens spricht.

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Die Liebesblödigkeit

Longlist 2005

Die Liebesblödigkeit

Als in die Jahre gekommener Apokalypse-Spezialist prophezeit der Erzähler gewohnheitsmäßig den Ruin der Gegenwartsgesellschaft, doch kreisen seine Gedanken nur um eine Entscheidung: Er wird sich von Judith oder Sandra trennen, mit denen er lange schon eine Ménage à trois lebt. Doch welche soll es sein? Die Entscheidung, durch die das Leben leichter werden sollte, macht es nur noch auswegloser.

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Wenn wir Tiere wären

Longlist 2011

Wenn wir Tiere wären

Das Leben in der modernen Welt verlangt zu viel: tägliche Anwesenheit am Arbeitsplatz, inklusive Engagement und freundlichem Gesicht, die Benutzung von Verkehrsmitteln und den Besuch von Supermärkten. Und dann auch noch das Privatleben. Unausweichlich kommt der Moment, in dem ein Mann nicht mehr weiterweiß - und ehe man sichs versieht, sind es statt einer sogar drei Frauen. Ach, wennwir dochTierewären und die täglichen Zumutungen einfach übersehen könnten! WilhelmGenazino erzählt ironisch, witzig und böse von einem Mann, der den Alltag nur ertragen kann, indem er das ordentliche Regelwerk durchbricht.

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Das Leben der Wünsche

Longlist 2009

Das Leben der Wünsche

Ein Unbekannter macht Jonas eines Tages ein unerhörtes Angebot: "Ich erfülle Ihnen drei Wünsche." Der Ehemann, Vater, Werbetexter und leidenschaftliche außereheliche Liebhaber lässt sich auf das Spiel ein. Eines Abends liegt seine Frau tot in der Badewanne. Weiß die Nacht etwa mehr von Jonas' Wünschen als er selbst? Ein ganz normaler Mittdreißiger bekommt genau das, was er sich wünscht. Und noch ein bisschen mehr.

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Das größere Wunder

Longlist 2013

Das größere Wunder

Jonas ist Tourist in einer Todeszone, er nimmt an einer Expedition zum Gipfel des Mount Everest teil. Während des qualvollen Aufstiegs hängt er seinen Erinnerungen nach. An seine wilde Kindheit, an das grausame Schicksal seines Bruders Mike, an seine endlosen Reisen nach Havanna, Tokio, Jerusalem und Oslo. Und schließlich an die magische Begegnung mit Marie, seiner großen Liebe, die sein ganzes Leben verändert. Thomas Glavinics neuer Roman ist eine Expedition ins Ungewisse – ein unvergleichliches Buch, packend und verstörend zugleich, von einer leidenschaftlichen Energie und enormen Suggestivkraft. Und ein Buch der Liebe.

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Das bin doch ich

Shortlist 2007

Das bin doch ich

Ein Mann schreibt einen Roman. Der Mann heißt Thomas Glavinic, der Roman heißt „Die Arbeit der Nacht“ und der Mann will das, was alle wollen: Erfolg. Er will einen Verlag, einen Preis, Geld. Was er hat, ist ein Manuskript, eine Literaturagentin, Kopfschmerzen und leider zumeist unerträgliche Mitmenschen. Thomas Glavinic spielt ein Spiel mit der Wirklichkeit und ihrer Verdopplung – ein ungewöhnliches Lesevergnügen.

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Kommentar der Jury

„Das bin doch ich“ ist ein Buch, das eigentlich schon darum unmöglich ist, weil es über den aktuellen Literaturbetrieb ohne jede Verfremdung durch Anonymisierung oder abgekürzte Namen lästert. Eine charmante, doch nie beleidigende Regelverletzung von der ersten bis zur letzten Seite, die durch ihre Direktheit, ihren ironischen Charme und einen besonderen sprachlichen Rhythmus für sich einnimmt.

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Der Russe ist einer, der Birken liebt

Longlist 2012

Der Russe ist einer, der Birken liebt

Mascha ist jung und eigenwillig, sie ist Aserbaidschanerin, Jüdin, und wenn nötig auch Türkin und Französin. Als Immigrantin musste sie in Deutschland früh die Erfahrung der Sprachlosigkeit machen. Nun spricht sie fünf Sprachen fließend und ein paar weitere so "wie die Ballermann-Touristen Deutsch". Sie plant gerade ihre Karriere bei der UNO, als ihr Freund Elias schwer krank wird. Verzweifelt flieht sie nach Israel und wird schließlich von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt. Mit perfekter Ausgewogenheit von Tragik und Komik und mit einem bemerkenswerten Sinn für das Wesentliche erzählt Olga Grjasnowa die Geschichte einer Generation, die keine Grenzen kennt, aber auch keine Heimat hat.

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Die Winter im Süden

Longlist 2008

Die Winter im Süden

Marija verbringt den Sommer trotz des drohenden Krieges in Zagreb. Eines Tages stößt sie auf eine Annonce: "Marija, dein Vater sucht dich." Und später folgt ein Interview ihres für tot gehaltenen Vaters in der Zeitung: "Kroatischer Antikommunist kehrt nach fünfundvierzig Jahren im Exil in die Heimat zurück." Die Geschichte einer Tochter, die Abbitte dafür leistet, dass ihr Vater im Krieg auf der falschen Seite stand.

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Eine Ahnung vom Anfang

Longlist 2013

Eine Ahnung vom Anfang

Auf dem Bahnhof in einer abgelegenen Provinzstadt wird eine Bombe gefunden. Ein Lehrer glaubt auf einem Fahndungsfoto seinen Lieblingsschüler Daniel zu erkennen, der sich nach einer Israel-Reise in religiöse und politische Phantastereien verrennt. Ist Daniel dem amerikanischen Endzeitprediger verfallen, der eines Tages in ihrem Ort aufgetaucht war und dann nach Jerusalem ging? Oder hat ein gemeinsamer Sommer den Jungen auf Abwege geführt, als der Lehrer und Daniel ganze Tage außerhalb der Zeit verbrachten? Mit seinem bewegenden und spannenden Roman ist NorbertGstrein auf der Höhe seiner Kunst: ein Roman über Heimat und Exil und über die verhängnisvolle Sehnsucht nach Unschuld und Reinheit.

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Die Stille

Longlist 2009

Die Stille

Am Anfang steht ein Fotoalbum, die ältesten Bilder sind über achtzig Jahre alt: einhundert Fotografien zweier Familien, die eine aus Ostpreußen, die andere aus der Niederlausitz. Zwei Weltkriege, Inflation, Flucht und Vertreibung haben die beiden Familien über fünf politische Systeme hinweg, von der Kaiserzeit bis heute, überlebt. Den Fotografien folgend, erzählt Jirgl Geschichten von Verletzungen, Liebe und Verrat.

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Nichts von euch auf Erden

Shortlist 2013

Nichts von euch auf Erden

Die von Menschen auf Erden angerichteten Desaster haben jedes Maß überschritten. Der Planet ist für die Raubgier der Märkte und Mächte zu klein geworden. Im 23. Jahrhundert beginnt die Auswanderung der Starken und der Eroberer auf Mond und Mars. Sie lassen auf der Erde nur die alte Menschheit zurück, die nun ruhig ihr Erlöschen erwartet. Doch 200 Jahre später erweist sich der Mars endgültig als zu lebensfeindlich. Die neuen Menschen vom Mars kehren zurück und übernehmen brutal die Macht auf der friedlich gewordenen Erde. Was wie eine düstere Zukunftsvision klingt, ist ein hochaktueller Roman über Emigration und Heimkehr.

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Kommentar der Jury

Reinhard Jirgls Roman führt in eine ferne Zukunft und auf einen anderen Planeten, und doch ist dieser Roman so nah an unserer Gegenwart, wie man es sich nur wünschen kann. Im Konflikt des kriegerischen Mars mit einer zwangsweise sedierten Erde wird nicht weniger verhandelt als die Conditio humana – und das in einer Sprache, die alle Register zieht und alle Grenzen hinter sich lässt. Jirgls virtuose Dystopie bietet nur einen einzigen Fluchtpunkt: die Bücher, die als letzte Überlebende Kunde geben von einer Spezies, die an ihrer eigenen Hybris zugrunde gegangen ist.

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Dein Name

Longlist 2011

Dein Name

Am 8. Juni 2006 beginnt NavidKermani sein neues Buch, und es wird einer der ungewöhnlichsten Romane unserer Zeit. Hier schreibt einer über alles, was es zu wissen gibt über sein Leben und das Leben überhaupt: die Gegenwart und die Vergangenheit seiner Familie, die Erinnerung an gestorbene Freunde und die mitreißende Lektüre Jean Pauls und Hölderlins. Die Geschichte seines Großvaters, der von Nahost nach Deutschland ging, wird zum Herzstück des Romans. Immer wieder drängt sich dem Romancier der entscheidende Moment dazwischen: der des Schreibens. „DeinName“ ist ein Roman, der das Privateste ebenso in den Blick nimmt wie die Geschichte, in der wir leben - ein Buch, das unser Bild der Gegenwart nachhaltig verändern wird.

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Madalyn

Longlist 2010

Madalyn

Sebastian Lukasser, Schriftsteller, kennt Madalyn seit ihrem fünften Lebensjahr. Sie kann ihm Dinge anvertrauen, die ihre Eltern nicht verstehen würden. Jetzt ist sie vierzehn und erlebt ihre erste, ausweglos komplizierte Liebesgeschichte. Kompliziert, weil Moritz alles andere als ein leichter Fall ist - er wurde bei einem Einbruch erwischt und ist ein notorischer Lügner. Oder spricht er vielleicht doch die Wahrheit?

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Abendland

Shortlist 2007

Abendland

Der Weltbürger Carl Jacob Candoris, legt mit fünfundneunzig Jahren seine Lebensbeichte ab. Sebastian Lukasser, selbst schon über fünfzig, ist Schriftsteller und mit der Aufzeichnung betraut. Er vermischt die Geschichten von seiner und Candoris’ Familie zum Panorama eines ganzen Jahrhunderts. Der Roman erzählt von persönlichen und politischen Hoffnungen, von Kunst und Leben, von Geist und Ungeist einer Epoche.

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Kommentar der Jury

Ein uralter Mathematiker, den Tod vor Augen, und ein Schriftsteller in mittleren Jahren, der den vorzeitigen Tod gerade überlebt hat: Aus dieser Konstellation erzählt Michael Köhlmeier die Geschichte eines Jahrhunderts. Eine Vielzahl plastischer Nebenfiguren und eine überwältigende Fülle historischer Fakten und kluger Fiktionen zeichnen einen Roman aus, der 800 Seiten kurzweiliger Lektüre bietet.

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Nach Hause schwimmen

Shortlist 2008

Nach Hause schwimmen

Wilburs Mutter stirbt bei der Geburt, sein Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn zu sich holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, seine Großmutter stirbt bei einem Unfall. Doch die charmante Aimee will ihm beibringen, sein Glück da zu suchen, wo es offen vor ihm liegt.

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Kommentar der Jury

Rolf Lapperts Roman „Nach Hause schwimmen“ ist wie ein breiter epischer Strom, der voran- und zurückfliesst, sich in viele Nebenflüsse verzweigt, diese wieder zusammenführt und dabei unendlich viele verrückte Personen und Geschichten mitführt. Sein Held, ein Nichtschwimmer, der des Lebens überdrüssig ist, weil es ihn allzu sehr gebeutelt hat, lernt dennoch beides: Schwimmen und Leben.

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September, Fata Morgana

Shortlist 2010

September, Fata Morgana

Zwei Väter und zwei Töchter: Der deutsch-amerikanische Germanistikprofessor Martin lebt mit seiner Tochter Sabrina in den USA, der irakische Arzt Tarik und seine Tochter Muna leben in Bagdad. Nichts verbindet die beiden Familien. Doch dann stirbt Sabrina am 11. September 2001 im World Trade Center, und Muna kommt in den letzten Kriegstagen 2004 in Bagdad bei einem Bombenattentat ums Leben. Thomas Lehrs Roman erhellt die politischen Katastrophen der jüngsten Vergangenheit am Beispiel zweier jungen Frauen, und begibt sich damit auch auf eine literarische Grenzwanderung zwischen zwei Kulturen.

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Kommentar der Jury

Thomas Lehr wagt ein riskantes Unterfangen. Er beschreibt ein hochbrisantes politisches Thema, den 11. September und die kriegerischen Folgen, als 470-Seiten-Poem; als west-östlichen Dialog. Vier Stimmen erzählen, zwei Väter, zwei Töchter, in den USA und im Irak, in New York, wo die Twin Towers stürzen und in Bagdad, wo „die Luft blutet“ und Menschen gefoltert werden. Gedichte von Goethe und Hafis, von Friedrich Rückert und Adonis und vielen anderen verweben die Schauplätze und machen den Roman zum westöstlichen Diwan unserer Tage.

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Was davor geschah

Longlist 2010

Was davor geschah

Es ist eine gefährliche Frage, die bereits den Keim einer Eifersucht enthält: Wie war das eigentlich mit dir, bevor wir uns kannten? Die beiden sind seit Kurzem ein Paar, und sie stellt ihm jene Frage. Seine Antwort wird zu einem Gespinst aus Wahrheit und Dichtung, einem wahren Lügenpalast, errichtet aus soliden Bausteinen von Wirklichkeit. Auf der Bühne Frankfurts inszeniert MartinMosebach, mit detektivischer Genauigkeit und meisterhafter Sprachkunst, ein böses Spiel von Liebe und Zufall.

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Der Mond und das Mädchen

Shortlist 2007

Der Mond und das Mädchen

Die frisch Vermählten, Hans und Ina, ziehen nach Frankfurt. Das Glück scheint perfekt, nur bei der Wahl der neuen Wohnung hat sich Hans vergriffen: Hinter dem Hauptbahnhof steht das Haus, in dessen Hof sich jede Nacht jener fatale Kreis um den marokkanischen Hausmeister zusammenfindet. Das geregelte Leben des jungen Paars stößt gleich nach der Hochzeit auf die multikulturelle Unordentlichkeit der heutigen Gegenwart.

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Kommentar der Jury

Martin Mosebachs „Der Mond und das Mädchen“ ist die wunderbar skurrile Geschichte eines jungen Ehepaares in einem heißen Sommer in den Hinterhöfen Frankfurts. Und so plastisch hat man die Figuren dieses Frankfurter Sommernachtstraums vor Augen, dass man sich in einem Kinosessel wähnen könnte, wäre da nicht das außergewöhnliche Stilbewusstsein, das gerade das Lesen zu einem großen Vergnügen macht.

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Atemschaukel

Shortlist 2009

Atemschaukel

Rumänien am Ende des Krieges. In der Nacht des 15. Januar 1945 wird ein junger Mann in ein russisches Lager verschleppt. „ICH WEISS DU KOMMST WIEDER.“ Der Satz, den ihm seine Großmutter nachruft, hält ihn am Leben. Herta Müller erzählt vom Schicksal der deutschen Bevölkerung Siebenbürgens und vom Leben eines jungen Mannes in den Lagern Russlands. So wird ein unbekanntes Kapitel der europäischen Geschichte sichtbar.

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Kommentar der Jury

Der Roman blättert ein vergessenes Kapitel europäischer Geschichte auf: Das der Rumänen-Deutschen in den Lagern der Sowjets. Es ist ein Buch über Menschen in unvorstellbar extremen Situationen, über den Hunger, die Not und den Tod, das auch sprachlich einen Grenzweg beschreitet und dabei zu einer ungeheueren, berührenden Eindringlichkeit findet. Ein Buch, das man sicher nicht vergisst.

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Willkommen neue Träume

Longlist 2008

Willkommen neue Träume

Der junge, erfolgreiche Fernsehjournalist Asger spürt, dass er das wirkliche Leben verpasst. Er fährt zu seiner Mutter Clara, die als gealterte Filmdiva, von vergangenem Ruhm zehrt. Plötzlich trifft er den Schulfreund Wenzel, Beamter, verheiratet, zwei Kinder. Hat Asger sich geirrt? Wäre hier ein glücklicheres Leben möglich gewesen? Ein Roman über verschiedene Generationen, ihre Lebensentwürfe und Träume.

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HAU

Longlist 2006

HAU

1907 steht in Karlsruhe der junge Karl Hau vor Gericht, er soll seine Schwiegermutter ermordet haben. Obwohl er die Tat bestreitet, wird er auf Grund von Indizien zum Tode verurteilt, später jedoch zu lebenslanger Haft begnadigt. Viele Jahre später kommt er frei und verfasst zwei Bestseller über seinen Fall. Mitreißend erzählt Schroeder die Geschichte eines der großen Sensationsprozesse des Deutschen Kaiserreiches.

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Der Weltensammler

Shortlist 2006

Der Weltensammler

Der britische Kolonialoffizier Sir Richard Burton (1821–1890) ist eine der ungewöhnlichsten Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts: Der Islam-Konvertit lebte mit einer Kurtisane, bereiste Asien, Afrika und den Nahen Osten und war ein Leben lang auf der Suche nach dem Wesen fremder Kulturen. Trojanow entwirft ein farbiges, vielstimmiges Porträt des Abenteurers und Exzentrikers, das zugleich hochaktuell ist.

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Kommentar der Jury

„Der Weltensammler“ ist ein Abenteuer- und ein Reisebuch, aber auch ein ethnologischer Bericht, der sich im Zwischenbereich des Mysteriösen und des Geheimnisses aufhält. So stachelt er die Neugier des Lesers an. Man will nicht mehr loslassen, wenn es mit dem Helden durch drei Kontinente geht und wird hineingezogen in einen bunten Bilderbogen, der parfümiert ist mit einem sehr spannenden Hauch Exotik.

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Zwei Herren am Strand

Longlist 2014

Zwei Herren am Strand

Winston Churchill und Charlie Chaplin – zwei Giganten der Weltgeschichte, so unterschiedlich wie nur möglich und doch enge Freunde. Der eine schuf als weltberühmter Komiker das Meisterwerk "Der große Diktator", der andere führte mit seinem Widerstandswillen eine ganze Nation durch den Krieg gegen Adolf Hitler. Michael Köhlmeier hat mit dem Blick des großen, phantasievollen Erzählers erkannt, was in diesem unglaublichen Paar steckt: die Geschichte des 20. Jahrhunderts zwischen Kunst und Politik, Komik und Ernst. Der arme Tramp und der große Staatsmann, in diesem verblüffenden Roman des berühmten Autors aus Österreich erleben sie die Geschichte des Jahrhunderts.

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Über den Winter

Shortlist 2015

Über den Winter

Lennard Salm ist in allem halbwegs erfolgreich, aber doch fremd im eigenen Leben. Als seine ältere Schwester stirbt, reist er zurück nach Hamburg, wo seine Familie lebt. So schnell wie möglich will er wieder zurück in sein eigenes Leben. Aber was ist das, das eigene Leben? Salms jüngere Schwester Bille verliert ihren Job, sein Vater nähert sich immer schneller der Hilflosigkeit. Salm wird gebraucht, und auch er selbst braucht Rat. „Über den Winter“ zieht unaufhaltsam hinein in das Denken und Fühlen eines Menschen in der Mitte des Lebens, unterwegs durch die Stadt seiner Kindheit.

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Kommentar der Jury

Lennard Salm ist fünfzig, Konzeptkünstler mit Atelier in New York. Als er bei der Suche nach Material für seine Installationen zwischen Strandgut eine Babyleiche findet, die ganz offenbar von einem untergegangenen Flüchtlingsboot stammt, stellt er zum ersten Mal den Sinn seiner Arbeit grundlegend infrage. Kurz darauf erreicht ihn die Nachricht vom Tod seiner Schwester, und so kehrt er zurück zu seiner Familie. Doch aus dem geplanten Kurzbesuch wird eine biographische Neuorientierung. Rolf Lappert ist ein glänzender Stilist und zugleich ein Seismograph der Gegenwart: Sein bildmächtiger Familien- und Gesellschaftsroman zeichnet verschiedenste Formen von zunehmender Vereinzelung in der Massengesellschaft nach und zeigt auf, dass Leben nicht ohne Verantwortung, ohne Bindung, ohne ein Sich-Einlassen zu haben ist.

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Schlafende Sonne

Shortlist 2017

Schlafende Sonne

Ein Jahrhundert Deutschland – an einem Tag. Rudolf Zacharias reist nach Berlin. Dort will er die Vernissage seiner früheren Studentin Milena Sonntag besuchen. In ihrer Ausstellung „Schlafende Sonne“ zieht Milena nicht nur eine künstlerische Lebensbilanz, sondern die ihrer Zeit. Wie in Bildern einer Ausstellung erzählt dieser Roman von den historischen Katastrophen und von den privaten Verwicklungen dreier Menschen, führt von den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs bis ins heutige Berlin.

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Kommentar der Jury

Thomas Lehr verhandelt, ausgehend von einem einzigen Tag, ein ganzes Jahrhundert und entwirft ein Geschichtslabyrinth, in dem er die komplexen Ereignisse und Verwerfungen souverän platziert und – im Wortsinn – neu zur Sprache bringt. Mit einer Mischung aus spannender Erzählung, Reflexion und ästhetischem Wagemut bricht er mit unseren Wahrnehmungsmustern und macht die Literatur selbst zum Instrument der Erkenntnis. Seite um Seite neue Blicke auf scheinbar Vertrautes, ein Archiv der Sinne, des Bewusstseins und all der sich überlagernden Bereiche, aus denen sich das speist, was wir unser Wissen nennen.

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Unter der Drachenwand

Longlist 2018

Unter der Drachenwand

Unter der Drachenwand ist der Roman eines Jahres: 1944. Der Krieg ist verloren, aber wie fern ist der Frieden? Einen Monat? Ein Jahr? Und was kommt dann? Kann es wirklich noch einmal besser werden? Unter der Drachenwand zeigt drei junge Leute, die nicht wissen, wie es weitergeht: Veit, seit mehr als fünf Jahren Soldat, ausgelaugt und erschöpft, die Lehrerin Margarete mit fünfunddreißig aus Wien verschickten Mädchen, die Darmstädterin Margot mit ihrem Baby. Arno Geiger erzählt von Veits Albträumen und der verstörenden Normalität im Dorf, vom "Brasilianer", der von der Rückkehr nach Rio de Janeiro träumt und sich um Kopf und Kragen redet, von der Zimmerwirtin und ihren Durchhalteparolen, von Nanni, die eines Tages einfach verschwindet, von Oskar Meyers verzweifeltem Kampf um das Überleben seiner verfolgten Familie. Als Veits Verletzungen verheilt sind, kommt der neue Einberufungsbefehl. Noch ist das Jahr 1944 nicht vorbei.

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Wie hoch die Wasser steigen

Longlist 2018

Wie hoch die Wasser steigen

Auf einer Ölplattform mitten im Meer verliert der Bohrarbeiter Wenzel Groszak in einer stürmischen Nacht seinen einzigen Freund und seinen letzten Halt. Mit einem alten Pick-up und einer Brieftaube fährt er los, von Italien über die Alpen, in ein erloschenes Ruhrgebiet. Und je näher er seiner großen Liebe Milena kommt, desto offener scheint ihm, ob er noch einmal ankommen wird. Anja Kampmann erzählt von der Rückkehr aus der Fremde, vom Versuch, aus einer bodenlosen Arbeitswelt zurückzufinden ins eigene Leben.

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Miroloi

Longlist 2019

Miroloi

Ein Dorf, eine Insel, eine ganze Welt: Karen Köhlers erster Roman katapultiert uns direkt hinein in den Kopf einer jungen Frau, die als Findelkind in einer abgeschirmten Gemeinschaft aufwächst. Hier haben Männer das Sagen, dürfen Frauen nicht lesen, lasten Tradition und heilige Gesetze auf allem. Was passiert in einem solchen Dorf, wenn man sich als Außenseiterin gegen alle Regeln stellt? Wenn man den Konjunktiv und heimlich lesen lernt, Freundschaften und Allianzen schließt, sich verliebt und endlich, endlich einen Namen bekommt? Voller Hingabe, Neugier und Wut auf die Verhältnisse erzählt Miroloi von einer jungen Frau, die sich auflehnt: Gegen die Strukturen ihrer Welt und für die Freiheit. Unbändig und feinfühlig konnte dieses Buch an jedem Ort und in jeder Zeit spielen. Ein großer Roman, in dem jedes Detail brennt und leuchtet – und die bewegende Geschichte eines ganzen Lebens, nicht weit von hier.

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Aus der Zuckerfabrik

Shortlist 2020

Aus der Zuckerfabrik

'My skills never end' steht auf dem T-Shirt eines Arbeiters, der gerade seinen Lohn ausbezahlt bekommt. Am Strand einer karibischen Insel steht der erste Lottomillionär der Schweiz und blickt aufs Meer hinaus. Nachts drängen sich Ziegen am Bett der Autorin. Dorothee Elmiger folgt den Spuren des Geldes und des Verlangens durch die Jahrhunderte und die Weltgegenden. Sie entwirft Biographien von Mystikerinnen, Unersättlichen, Spielern, Orgiastinnen und Kolonialisten, protokolliert Träume und Fälle von Ekstase und Wahnsinn. Aus der Zuckerfabrik ist die Geschichte einer Recherche, ein Journal voller Beobachtungen, Befragungen und Ermittlungen. Ein Text, der den Blick öffnet für die Komplexität dieser Welt.

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Kommentar der Jury

Der Ausgangspunkt des Romans von Dorothee Elmiger ist eine einfache Frage: Wo kommt eigentlich der Zucker her? In stark essayistischer Form, eher als Collage, fügt die Erzählerin ihre Nachforschungen zusammen. Die führen sie nicht nur in die Weltgeschichte, sondern auch in die Literaturgeschichte, weshalb es vorkommen kann, dass der Text in Haiti landet, einem der großen Zuckerexporteure, um dort auf Heinrich von Kleists Novelle "Die Verlobung in St. Domingo" zu stoßen. Mit dieser Methode zeigt sich, dass der Kolonialismus untrennbar mit der europäischen Geschichte verwoben ist und dass die Europäer*innen, wenn sie sich etwas anderes erzählen, nur die halbe Wahrheit kennen.

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Der zweite Jakob

Shortlist 2021

Der zweite Jakob

Jakob ist bekannt als Schauspieler, doch ihn graust es vor dem Kommenden. Da fragt ihn seine Tochter: Was ist das Schlimmste, das du je getan hast? Jakob erinnert sich an einen Filmdreh an der mexikanisch-amerikanischen Grenze. Die Morde an Frauen und das Elend dort bekam er bloß distanziert mit – aber dann war er plötzlich mittendrin in einem unheimlichen Geschehen. Jakob schämt sich, sehnt sich in gleißenden Erinnerungen nach dem Glück und fürchtet seine Vergänglichkeit. Warum ist er kein Original, sondern stets nur „der zweite Jakob“?

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Kommentar der Jury

Erzählen ist bei Norbert Gstrein immer auch Nachdenken über das Erzählen, seine notorischen Unzuverlässigkeiten, seine unvermeidlichen Leerstellen. In seinem neuen Roman ist ein Schauspieler anlässlich seines 60. Geburtstags gezwungen, sich selbst und seiner Tochter Rechenschaft abzulegen und das Stationendrama seiner Biografie in eine finale Fassung zu bringen. Auf meisterhafte Weise demonstriert der Roman, wie sich die Komplexität eines Lebens, das geprägt ist von Scheitern, Scham und Schuld, einem simplen Plot verweigert. Mit "Der zweite Jakob" hat Norbert Gstrein seine virtuose Erzählkunst noch einmal auf eine höhere Stufe gehoben.

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Vati

Shortlist 2021

Vati

Ein Mann mit Beinprothese, ein Abwesender, ein Witwer, ein Pensionär, ein Literaturliebhaber. Monika Helfer umkreist das Leben ihres Vaters und erzählt von ihrer eigenen Kindheit und Jugend. Von dem vielen Platz und der Bibliothek im Kriegsopfer-Erholungsheim in den Bergen, von der Armut und den beengten Lebensverhältnissen in der Südtiroler-Siedlung mit den vielen Kindern in einer Küche. Von dem, was sie weiß über ihren Vater, der so schweigsam war wie viele Männer dieser Zeit.

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Kommentar der Jury

Kein Wort zuviel findet sich in Monika Helfers Roman "Vati", eine Annäherung an das Leben des Vaters der Autorin. Eine Recherche über die Möglichkeit, Leben zu erzählen und Herkunft zu begreifen – die auch die Initiation einer Autorin beschreibt. Als der Vater versehrt aus dem Krieg zurückkehrt, lernt er die Mutter kennen und wird Leiter eines Versehrtenheims in den Bergen. Dort sammelt er Bücher, lebt mit und für sie. Aber bereits hier zeigt sich, was sich nach dem Tod der geliebten Frau ausprägt: eine große Abwesenheit, ein umfassendes Schweigen, das auch das Leben der Kinder prägt. Ein Buch von zärtlicher Traurigkeit – in dem Gefühl und sprachliche Klarheit vollständig ausgewogen sind.

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Identitti

Shortlist 2021

Identitti

Es sind die 2020er Jahre, es ist kompliziert. Und es gibt einen Skandal: Prof. Dr. Saraswati ist WEISS! Schlimmer geht es nicht. Denn Niveditas Professorin für Postcolonial Studies in Düsseldorf war eben noch die Übergöttin aller Debatten über Identität – und beschrieb sich als Person of Colour. Während das Netz Saraswati hetzt, stellt Nivedita ihr intimste Fragen: Sind wir einfach wir selbst, oder vor allem Frauen oder Männer, Schwarze oder Weiße? Mit Selbstironie und befreiendem Wissen trifft Mithu Sanyal ins Herz aktueller Identitätsdebatten.

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Kommentar der Jury

Identitti ist eine Quadratur des Kreises: ein enorm vergnüglicher, hochenergetischer Diskursroman, bei dessen Lektüre viel zu lernen ist und der dabei grandios unterhält. Mit leichter Hand erzählt Sanyal von Bloggerin Nivedita, Studentin an der Düsseldorfer Uni, die ein Skandal durchschüttelt: Starprofessorin Saraswatis indische Herkunft ist fake! Ohne jeden Hang zum Denunzieren zeigt der Roman die verschiedenen, unversöhnlich scheinenden Positionen – in Dialogen, Blogeinträgen, fiktiven Tweets realer Zeitgenoss*innen – und so gelingt es ihm, gerade in den verfahrensten Debatten wieder unbändige Freude am Austausch und der Beweglichkeit im Kopf zu entfachen.

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Dschinns

Shortlist 2022

Dschinns

Dreißig Jahre hat Hüseyin in Deutschland gearbeitet, nun erfüllt er sich endlich seinen Traum: eine Eigentumswohnung in Istanbul. Nur um am Tag des Einzugs an einem Herzinfarkt zu sterben. Zur Beerdigung reist ihm seine Familie aus Deutschland nach. Fatma Aydemir erzählt von sechs grundverschiedenen Menschen, die zufällig miteinander verwandt sind – und von der unstillbaren Sehnsucht, verstanden zu werden.

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Kommentar der Jury

Hüseyin Yilmaz war Gastarbeiter der ersten Generation in Westdeutschland. Nach 30 Jahren pausenloser Schufterei stirbt er in dem Moment, als er mit Rentenbeginn seinen Traum einer eigenen Wohnung in Istanbul verwirklicht hatte. Sein Tod vereint die teilweise zerstrittene Familie in dieser Wohnung – mit ihren Ängsten, Hoffnungen, ihrer Verzweiflung. Aydemir lüftet ihre Geheimnisse präzise und einfühlsam. Die Perspektiven der einzelnen Familienmitglieder zeigen, dass sie trotz der Unterschiede, die die Generationen trennt, in mindestens einer Sache nah beieinander sind: dem Gefühl der Heimatlosigkeit. "Dschinns" vereint Fragen nach Identität, Geschlecht und Herkunft ebenso wie die Themen Rassismus und Diskriminierung, während gleichzeitig ein Teil jüngerer deutscher Geschichte behandelt wird, der bisher kaum in der Literatur zu finden ist.

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Auf See

Longlist 2022

Auf See

Die Welt geht unter, aber Yada wird erwachsen. Und das auf einer Insel vor dem deutschen Festland, die als Fluchtort vor dem Kollaps der Gesellschaft gedacht war. In den Jahren seit ihrer Gründung ist ihr Glanz vergangen, Algen und Moos überwuchern die einst spiegelnden Flächen. Und Yada macht eines Tages eine Entdeckung, die alles ins Wanken bringt. Theresia Enzensbergers Roman erzählt von den utopischen Versprechen neuer Gemeinschaften und dem Glück im Angesicht des Untergangs.

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Maman

Shortlist 2023

Maman

Eine Annäherung an die eigene Mutter und eine schmerzhafte Abrechnung: 1916 wird Sylvie Schenks Mutter geboren, die Großmutter stirbt bei der Geburt. Angeblich war diese eine Seidenarbeiterin, wie schon die Urgroßmutter. Aber stimmt das? Und welche Geschichte wird den Nachkommenden mit auf den Weg gegeben? Als Kind leidet Sylvie Schenk unter dieser Unklarheit, als Schriftstellerin ist sie deshalb noch immer von großer Unruhe geprägt. Mit poetischer Präzision spürt sie den Fragen nach, die die eigene Familiengeschichte offenlässt.

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Kommentar der Jury

Sylvie Schenk begibt sich mit ihrem neuen Buch auf eine Spurensuche, die zur Lebensgeschichte ihrer Mutter, ihrer Familie und damit zu ihren eigenen Wurzeln, ihrem eigenen Wesen führt. Kunstvoll verwebt sie dabei Fakten und Fiktionen und verdichtet sie zu einer literarischen Biografie, die der Sprachlosigkeit der Mutter eine Erzählung entgegensetzt, in der auch Armut, Scham, Trauma und Zweifel ihren Ausdruck finden. So entsteht ein stiller Text voller Wucht, der ohne Sentimentalität, aber mit großem Einfühlungsvermögen und historischer Neugier das zu erkunden versucht, was wir Herkunft nennen.

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