Preisverleihung 14. Oktober 2024
Preisverleihung 14. Oktober 2024
Roman des Jahres, Shortlist, Longlist und die Jury des Deutschen Buchpreises von 2006.
Tom und Linda sind ein Paar, lange schon. Jetzt warten sie auf Jack, ihren gemeinsamen Freund. Vor ihnen liegen Stunden des Wiedersehens. Aber so einfach sind die Dinge nicht. Denn Tom ist krank, sehr krank; ihm bleibt nicht mehr viel Zeit. Die Wirklichkeit ist brüchig geworden, es ist der Schmerz des bevorstehenden Abschieds, der sich mit der Liebe zu seiner Frau vermischt – zu einer zerstörerischen Eifersucht.
Bei Leo landen irrtümlich E-Mails einer ihm unbekannten Emmi. Aus Höflichkeit antwortet er ihr. Und auch Emmi schreibt zurück. Die beiden beginnen, sich füreinander zu interessieren. Doch Emmi ist glücklich verheiratet und Leo verdaut gerade eine gescheiterte Beziehung. Die Frage, wann das erste Treffen stattfinden wird, wühlt beide so sehr auf, dass sie die Antwort lieber noch eine Weile hinauszögern.
Seit fünfzehn Jahren studiert Vittorio das Wetter in einem fernen Alpendorf. Er kennt jede Wetterlage, ist mit Luftdruck und Niederschlag vertraut. Eines Tages wird er mit diesem Wissen sogar Wettkönig bei „Wetten, dass...?“. Und in dem achthundert Kilometer entfernten Urlaubsort erkennt jemand den schüchternen Wettkandidaten: Anni, mit der Vittorio als Kind jeden Sommer verbrachte, bis ein Unglück sie für immer trennte.
Isabelle und Jakob treffen sich am 11. September 2001. Sie heiraten und ziehen nach London, wo Jakob eine Stelle in einer Anwaltskanzlei antritt. Die beiden haben scheinbar alles, was ein junges, erfolgreiches Paar auszeichnet – und stehen doch mit leeren Händen da. Katharina Hacker erzählt meisterlich, wie sehr die Unfähigkeit zu Entscheidungen und Mitgefühl kollidiert mit der Sehnsucht nach existentiellen Erfahrungen.
Niklas Kalf schreibt eine Biografie über den jüdischen Emigranten Eugen Meerkaz und reist 2002 mit seiner Frau Liz nach New York. Kurz nach der Ankunft wird Liz entführt, und man erpresst Kalf, ein Geheimnis über Meerkaz aufzudecken. Kalfs Suche nach der Wahrheit wird zur Reise ins Innere der USA kurz vor dem Irak-Krieg. Zugleich beginnt Kalf in der Fremde zu begreifen, was bleibt, wenn nichts mehr sicher ist.
Der Psychiater, der die siebenjährige Katharina behandelt, die ihren Großvater mit zermalmtem Kopf tot aufgefunden hat, muss helfen den Mordfall aufzuklären. Die Kleinstadt, in der das Opfer lebte, hat viele verdächtige Bewohner: Ein Vater schlägt seine Töchter, ein Pater hört Stimmen, ein Postbote denkt an Selbstmord, eine junge Mutter glaubt, ihr Kind sei der Teufel – doch wer von ihnen hat die grausame Tat begangen?
Keine zwanzig Jahre nach ihrer Geburt wird ein lothringisches Bauernmädchen als Ketzerin verbrannt. Doch dies ist kein Buch über Johanna von Orléans, sondern über uns selbst. Auf den Gang der Geschichte antwortet „Johanna“ mit der Passion der Literatur, auf die Passion der Johanna mit einem Gespräch über unsere eigene Angst. Hoppe erzählt einen Traum von der Wirklichkeit – denn was sind Bücher gegen die Welt?
Marie Katz, die talentierte Pianistin, liiert sich mit dem aus einfachen Verhältnissen stammenden Max Meier, der sich an die Spitze der Regierung hocharbeiten will. Eine Erfolgsgeschichte, an dem die im Hintergrund operierende Frau großen Anteil hat. Sie verfügt über den Stil, er hat den Willen und die Kraft. Vierzig Rosen sind das Symbol ihrer Liebe, einer Liebe, die manch große Belastung auszuhalten hat.
Berliner Charité, Gründerzeit: Henrietta, Tochter des Klinikfaktotums, wächst auf zwischen Präparaten und Reagenzgläsern. An der Seite der großen Forscher der Zeit erlebt sie die Entdeckung des Tuberkulose-Erregers. Doch für eine Frau ihrer Herkunft scheint eine Karriere trotz Begabung unmöglich. „Die Gehilfin“ ist die Geschichte einer Frau, die das Unmögliche versucht: sich in der Männerdomäne Wissenschaft zu behaupten.
Als Leo im Herbst 1957 durch die Frankfurter Kaiserstraße geht, hört er vom Mord an der Edelprostituierten Rosemarie Nitribitt. Der Name setzt sich bei ihm fest wie der Name einer Geliebten. Durch fünf Jahrzehnte begleitet „Kaiserstraße“ das Leben von Leo und seiner Tochter; in fünf Stationen verfolgt der Roman die Entwicklung zweier Helden und markiert zugleich fünf Wendepunkte in der Geschichte der Republik.
Ralph sitzt im Café und leert zu viele Gläser Wodka. Die Sehnsucht nach seiner verstorbenen Geliebten hatte ihn ins Totenreich geführt. Seit er von dort zurückgeschickt wurde, wird er die Toten nicht mehr los. Selbst im Café treiben sie sich um ihn herum. Andy Warhol und Jim Morrison sind mit von der Partie, die Eltern und natürlich seine Geliebte. Ein Roman voller Einfallsreichtum und abgründigem Witz.
Am Ende seines Lebens bricht Aschmann auf, um Graf Ohrenberg zu begegnen. Jahrzehnte nachdem sie zusammengeführt und wieder auseinander gespült wurden, nähert er sich dem Funkturm, auf dem Ohrenberg lebt. In Erwartung ihres Wiedersehens definieren, konstruieren und verorten sie sich in ihrem „elefantischen Dasein“, das erfüllt ist von den Hinterlassenschaften eines kaum erst vergangenen Jahrhunderts.
1907 steht in Karlsruhe der junge Karl Hau vor Gericht, er soll seine Schwiegermutter ermordet haben. Obwohl er die Tat bestreitet, wird er auf Grund von Indizien zum Tode verurteilt, später jedoch zu lebenslanger Haft begnadigt. Viele Jahre später kommt er frei und verfasst zwei Bestseller über seinen Fall. Mitreißend erzählt Schroeder die Geschichte eines der großen Sensationsprozesse des Deutschen Kaiserreiches.
Ostdeutsche Provinz, Januar 1990. Enrico Türmer, bisher Theatermann und heimlicher Schriftsteller, heuert bei einer Zeitung an und stürzt sich ins tätige Leben. Von dieser Wende in Zeiten des Umbruchs erzählen die Briefe Türmers, die er an drei geliebte Personen schreibt. Dabei entsteht, wovon Türmer so lange geträumt hat: der Roman seines Lebens. Schulze entwirft ein Panorama von der Geburtsstunde unserer heutigen Zeit.
An einem Tag wie diesem ändert Andreas sein Leben. Er wirft alles hin, verkauft seine Wohnung und kündigt seine Stelle in Paris, um nach einem halben Leben zu der Frau zurückzukehren, die er einmal geliebt hat. Seine Reise führt ihn in die Provinz seiner Jugend und von dort wieder weg bis ans Ufer des Atlantiks, in die Arme einer Frau, deren Liebe er beinah verspielt hatte.
Als der Bürgerkrieg in den neunziger Jahren Bosnien heimsucht, flieht Aleksandar mit seinen Eltern in den Westen. Neugierig erobert er sich das fremde Deutschland und fabuliert sich mit den irrwitzigen Geschichten von damals, von der großen Familie und den kuriosen Begebenheiten die Angst weg und "die Zeit, als alles gut war" wieder herbei. Ein tragikomischer Roman über Heimat und Fremde und die Kraft des Erzählens.
Bis heute wird die Originalrezeptur von 4711 Echt Kölnisch Wasser geheim gehalten. Ein Fläschchen mit dem Urdestillat löst eine weltweite Jagd aus, da ihm übersinnliche Kräfte zugeschrieben werden. Als dabei norwegische Botschafter stirbt, kehrt Cheng, der einarmige Detektiv, zurück nach Wien. Wie sein Hund, der mittlerweile Höschen trägt, muss Cheng sich für seinen dritten Fall ein dickes Fell zulegen.
Der britische Kolonialoffizier Sir Richard Burton (1821–1890) ist eine der ungewöhnlichsten Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts: Der Islam-Konvertit lebte mit einer Kurtisane, bereiste Asien, Afrika und den Nahen Osten und war ein Leben lang auf der Suche nach dem Wesen fremder Kulturen. Trojanow entwirft ein farbiges, vielstimmiges Porträt des Abenteurers und Exzentrikers, das zugleich hochaktuell ist.
Karl von Kahn wird gebeten, den letzten Wunsch seines besten Freundes zu erfüllen, der im Sterben liegt. Karl zögert nicht, ein Vertrag wird unterschrieben, eine Firma ist verkauft. Stunden später geht es dem Freund viel besser. Da klingelt Kahns Telefon erneut: Er soll helfen, eine Verfilmung des «Othello» zu finanzieren. Ein Roman über Täuschungen und über Geld, über Freundschaft und Liebe.
Leyla hat nur einen Wunsch: dem Alltag im Anatolien der Fünfziger und Sechziger zu entkommen. Ihr Vater ist erfolglos und schlägt sich mit windigen Geschäften durch; ihre Brüder gehen ihrer Wege während ihre Schwestern auf den Mann warten, der für sie ausgesucht wird. Der Umzug nach Istanbul eröffnet neue Möglichkeiten: Leyla verliebt sich in einen Mann, doch die beiden haben keine Zukunft in der Türkei.
Maurice lebt in einem armseligen Stadtteil von Berlin und hält sich selbst für unscheinbar. Man könnte meinen, er führe ein unspektakuläres Leben, doch weit gefehlt: Das Spektakel findet seinen Ursprung in den kleinen Details, die Maurice unterwegs einsammelt und zu einer schier unendlichen Gedankenkette verarbeitet. Ein Buch wie ein Feuerwerkskörper, aus dem Sätze schießen, die jeden schönen Schein zerplatzen lassen.
Volker Hage arbeitete von 1975 bis 1986 im Literaturblatt der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sowie im FAZ-Magazin und war anschließend sechs Jahre leitender Literaturredakteur der ZEIT. Seit 1992 ist er Redakteur im Kulturressort des Spiegels. Volker Hage ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher.
Elmar Krekeler studierte Musikwissenschaft in Mainz. Seine journalistische Laufbahn begann er als Musikkritiker, wechselte dann zur Literatur und arbeitete als Redakteur für die Tageszeitung “DIE WELT“. 1998 war er Mitbegründer der samstäglichen Beilage “DIE LITERARISCHE WELT“ und seit 2001 ist er ihr Leiter. Elmar Krekeler erhielt 2004 den Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik.
Terézia Mora wurde in Ungarn geboren und studierte Hungarologie und Theaterwissenschaft an der Humboldt-Universität in Berlin. Nach einem Drehbuchstudium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie arbeitete sie als Drehbuchdramaturgin. Seit 1998 ist Terézia Mora freie Autorin und Übersetzerin aus dem Ungarischen. Für ihre Erzählungen und ihren ersten Roman "Alle Tage" erhielt sie zahlreiche Literaturpreise, für ihren Roman "Das Ungeheuer" 2013 den Deutschen Buchpreis.
Pia Reinacher studierte Germanistik, Romanistik und Kunstgeschichte an der Universität Zürich und promovierte über „Die Sprache der Kleider im literarischen Text. Untersuchungen zu Gottfried Keller und Robert Walser“. Von 1992 bis 2000 war sie Literaturchefin des Zürcher Tages-Anzeigers, seit 2000 arbeitet sie als freie Literaturkritikerin bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Weltwoche. Pia Reinacher ist Dozentin für Literatur- und Kulturkritik an den Universitäten Zürich, Fribourg und Basel.
Stephan Samtleben studierte Germanistik, Romanistik und Philosophie in Köln, Kiel und Brest/Frankreich. Danach machte er eine Buchhandelslehre und arbeitete in München, Eutin und Schleswig. 1989 gründete er seine eigene Buchhandlung im Literaturhaus Hamburg. Er ist Mitglied diverser Jurys in Hamburg und des Kuratoriums des Italo-Svevo-Preises.
Denis Scheck studierte Germanistik, Zeitgeschichte und Politikwissenschaft in Tübingen, Düsseldorf und Dallas. Er arbeitete als literarischer Agent, als Übersetzer amerikanischer und britischer Autoren, als Herausgeber und freier Kritiker. Seit 1996 ist er Literaturredakteur im Deutschlandfunk und moderiert das Büchermagazin "Druckfrisch" in der ARD.
John von Düffel studierte Philosophie und Volkswirtschaftslehre in Stirling (Schottland) und Freiburg. 1989 promovierte er mit einer Arbeit zur Erkenntnistheorie und arbeitet seither als Dramaturg an verschiedenen Bühnen, zur Zeit am Thalia Theater Hamburg. Für seinen Debütroman "Vom Wasser" wurde er u.a. mit dem "Aspekte"-Literaturpreis und dem Mara-Cassens-Preis ausgezeichnet.